Schonmal von Mikroplastik gehört? In diesem Artikel erklären wir dir, was hinter diesem Begriff steckt und warum Mikroplastik nicht nur für die Umwelt problematisch ist.
Was ist Mikroplastik?
Laut Definition des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und des Umweltbundesamts (UBA) bezeichnet man als Mikroplastik „feste, wasserunlösliche Kunststoffpartikel, die fünf Millimeter und kleiner sind“.
Heißt konkret: Mikroplastik sind winzig kleine Plastikpartikel. Sie sind oftmals so klein, dass man sie nicht erkennen kann und sie sind biologisch nicht abbaubar.
Wie viel davon weltweit tatsächlich im Umlauf ist, ist schwer zu sagen, da es momentan noch keine einheitliche Definition gibt und die Zahlen somit variieren.
Was verursacht Mikroplastik?
Mikroplastik entsteht zum einen wenn Plastik zerfällt, zum Beispiel der Plastikmüll im Meer. Es wird auch sekundäres Mikroplastik genannt.
Primäres Mikroplastik wird von der Industrie bewusst bestimmten Produkte zugesetzt. Vor allem in vielen Kosmetik- und Reinigungsprodukten kann es gefunden werden.
Mikroplastik entsteht aber auch durch Waschen von synthetischer Kleidung. Studien besagen, dass 35 % des Mikroplastik im Meer von synthetischer Kleidung stammt.
Mikroplastik entsteht übrigens auch durch den Abrieb von Reifen. Diese reiben sich beim Fahren ab. Somit setzen sich winzig kleine Mikroplastikteilchen frei, die sich wiederum durch Wind und Regen verbreiten. Neben Synthetikkleidung sind Autoreifen somit eine der Hauptquellen für Mikroplastik.
Warum ist Mikroplastik problematisch?
Die kleinen Kunststoffteilchen gelangen aus unseren Körperpflegeprodukten über Abwässer in die Kläranlagen und werden dort nur teilweise heausgefiltert. Von dort gelangen sie in die Gewässer und durch den Klärschlamm auch auf die Felder.
Auch der Plastikmüll im Meer setzt kleine Mikroplastikpartikel frei. Meerestiere nehmen diese auf und geben sie durch die Nahrungskette an Menschen weiter.
Eine Studie des WWF zeigt, dass auch Menschen eine Kreditkarte Plastik pro Woche in Form von Mikroplastik aufnehmen. Das entspricht ungefähr 5 Gramm Plastik. „Mikroplastik verunreinigt die Luft, die wir atmen, die Lebensmittel, die wir essen, und das Wasser, das wir trinken“, so ein Absatz der Studie.
Wie schädlich Mikroplastik für den Menschen ist, ist bisher weitgehend unerforscht.
Es ist dagegen bekannt, dass Bisphenol A (BPA), eine Chemikalie, die oft in Plastik enthalten ist, für Menschen gesundheitsschädlich sein kann. Als „besonders besorgniserregenden Stoff“ stufte ihn die ECHA (Europäische Chemikalienagentur) 2017 ein. BPA ist ein synthetisches Hormon, das unter anderem mit Fettleibigkeit, Diabetes und Herzerkrankungen in Verbindung gebracht wird.
Lösungsansätze, mit denen du Mikroplastik vermeiden kannst
Hier sind ein paar Ideen:
- Kaufe keine Kosmetikartikel, die Mikroplastikpartikel enthalten. Eine gute Alternative ist Naturkosmetik (zum Beispiel bei uns im Shop).
- Wasche deine Wäsche immer in einer vollen Waschmaschine. Du kannst auch spezielle Wäschsäcke, die Mikroplastik filtern, nutzen.
- Vermeide, wenn immer möglich, unnötige (Plastik-) Verpackung.
- Fahre weniger Auto: In dem du Fahrgemeinschaften bildest, den öffentlichen Nahverkehr nutzt oder Fahrrad fährst.
Die beste Lösung? Weniger Plastik im Alltag
Generell gilt: Im Alltag am besten so wenig Plastik wie möglich verwenden. Denn tatsächlich wird nur ein Bruchteil unseres Plastikmülls recycelt. So lag die Recyclingquote von Plastikmüll in Deutschland 2017 bei nur 15,6 %.
Für noch mehr Tipps wie du Plastikmüll vermeiden kannst, schau dir gerne diesen Artikel von uns an.
Header photo by Naja Bertolt Jensen on Unsplash
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